Unsere Pfarrei

Geschichte der Pfarrei St. Niklaus

Die Pfarrei St. Niklaus ist sehr alt. Die erste bekannte Urkunde, die von „parrochia et vallis de Chouson“, d.h. von „ Pfarrei und Tal von Chouson“ spricht, ist datiert vom 12. Mai 1268 in Raron. Damals bestand demnach sicher eine Pfarrei in der Talschaft. Diese umfasste das ganze Gasental (Gasen =Chouson) von St Niklaus bis af den St. Theodulspass. Mit gutem Grund dürfen wir aber das Errichtungsjahr der Pfarrei St. Niklaus noch früher ansetzen. Schon 1218 bildete das Tal nämlich ein eigenes bischöfliches Meiertum und demzufolge sehr wahrscheinlich eine eigene Pfarrei. Auch die frühe Abtrennung Zermatts von St. Niklaus, um 1285, ist ein Hinweis dafür, dass die Mutterpfarrei doch bedeutend älter sein muss. Andere Tochterpfarreien von St. Niklaus sind Täsch, Randa und Herbriggen. Letzteres , politisch zur Gemeinde St. Niklaus gehörend, ist seit 1933 eine eigene Pfarrei.

 

Ebenso wenig wie über die Anfänge der Pfarrei St. Niklaus wissen wir aus früheren Zeiten über die Pfarrkirche von St. Niklaus. Nach Leo Meyer war die Kapelle des hl. Nikolaus von Myra offenbar das erste Gotteshaus im Tal. Diese Kirche reicht tief ins 13. Jahrhundert zurück und war lange Zeit die Pfarrkirche des Tales. Erstmals erwähnt wird sie, wie übrigens auch der erste uns bekannt Pfarrer, im Jahre 1272.

 

Die Kirche stand ohne Zweifel immer an der gleichen Stelle. Aber wir wissen nicht, wie oft sie neu erbaut oder umgebaut oder wiederhergestellt wurde. Darum ist ihre Vergangenheit auch sagensumwoben. Sicher wurde das Chor der Kirche 1618 zerstört. 1747 wurde die Kirche durch eine furchbare Lawine untergemacht und 1855 durch das schwere Erdbeben verwüstet. Der herrliche Kirchturm, etwa aus der Zeit der großen Stockalper um 1650 stammend, hielt allerdings allen Naturkatastrophen stand. Er ist mit Recht noch heute das Wahrzeichen von St. Niklaus.

 

Weil die alte Kirche aber renovationsbedürftig und bei dem starken Anwachsen der Bevölkerung viel zu klein geworden war, stellte sich in den letzten Jahrzehnten das Problem eines Kirchenneubaus. Der Startschuss zum Kirchenbau wurde nach langer Vorbereitung 1963 gegeben. Die alte Kirche, außer dem Turm, wurde abgebrochen und dann nach den Plänen und Entwürfen des Architekten David Casetti die heutige Kirche gebaut. Der große Tag der Kirchweihe war der 18. Juli 1965.